Wachsendes Gewicht in Europa und die Suche nach einer neuen außenpolitischen Rolle
Die Zeitschrift "Das Parlament" gibt eine Bilanz der Außenpolitik der Schwarz/Gelben Regierung. Auch die Opposition und die Zivilgesellschaft kommen zu Wort
Die Themenblätter behandeln die deutsche Rüstungsexportpolitik und laden Schüler_innen dazu ein, diese kritisch zu durchdenken. Nach einer Einführung in den Weltrüstungsmarkt und der deutschen Rüstungsexportpraxis, befassen sie sich mit vier Fallbeispielen. Hierbei sollen die Wirkungen deutscher Rüstungsexporte anhand der Prinzipien Sicherheit, Frieden und Menschenrecht diskutiert werden. Das Heft fokussiert sich auf die politische Dimension von Rüstungsexporten, verdeutlicht jedoch auch die Bedeutung eines gesellschaftlichen Diskurses zu diesem Thema.
Als dritte und vorerst letzte "Basis-Einheit" nach "Afrika" und "Naher Osten" befasst sich dieses Material mit "Europa". Das Ziel ist v.a. der Vergleich zwischen "friedenslogischen" (inklusiven) und "sicherheitslogischen" (exklusiven) Konzepten und die Einsicht in die Notwendigkeit ersterer. Thematisch geht es genauer gesagt um friedens- und sicherheitspolitische europäische Organisationen, d.h. OSZE, NATO und EU. Der Fokus liegt auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Mitgliedschaft, Prinzipien und Strategien. Als Beispiel dient jeweils die Beziehung zu Russland.
Dieses Schulbuch ist etwas "verkopft", doch dafür differenziert. Das zeigt sich in allen Bereichen, vom Inhalt bis zur Gestaltung. Es bietet thematisch viele gute Beispiele für die Analyse von Konflikten, doch dafür methodisch wenig Alternativen zur Analyse von Texten o.Ä.
Thematisch wird in diesem Schulbuch zum Thema Globalisierung der Sicherheitspolitik der gleiche Rang wie der Entwicklungs- bzw. Wirtschaftspolitik eingeräumt. Didaktisch zeigen sich ähnliche Unterschiede zwischen dem Anspruch der Wertorientierung und der Wirklichkeit der Sachorientierung wie in anderen Schulbüchern. Methodisch und medial hält das Werk einen hohen Standard.
Der (große) Vorteil des Schulbuches ist zugleich sein (kleiner) Nachteil - sein Umfang von über 600 Seiten erlaubt viele inhaltliche Querverweise und methodische Variationen, macht es aber auch unhandlicher (doch kaum teurer). Hervorzuheben sind eine Modularisierung einiger Einheiten, Verbindung von speziellen Themen und Methoden sowie Mediengestaltung und -einsatz. Trotz allem fehlt eine klarere Orientierung an Gewaltlosigkeit und alternativer Konfliktbearbeitung.
Das Schulbuch stellt zwar auch die Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union dar, sieht aber Europapolitik eher als Innen- und Wirtschaftspolitik. Und es hinterfragt zwar diese EU-Militärpolitik, zieht aber kaum eine Verbindung von der friedensbezogenen Politik im Innern zu der in den auswärtigen Beziehungen. Methodische und mediale Gestaltung erscheinen zwar umfassend, doch teilweise oberflächlich.
Das Schulbuch erfüllt seinen Anspruch aus dem Titel, das Grundwissen der Politik darzustellen, einschließlich Internationaler und Friedens-Politik. Es geht durchaus kritisch mit Krieg und Militär um, doch es ist kaum Erziehung zum Frieden im Sinn einer grundsätzlichen Bevorzugung ziviler vor militärischer Konfliktbearbeitung. Wie zu erwarten sind Vorgehen, Aufbau und Gestaltung professionell, wenn auch mit Defiziten in Details.
Dieses Material stellt die drei Organisationen UNO, NATO und IStGH grundsätzlich richtig dar, bleibt aber in vieler Hinsicht sehr allgemein: Dies betrifft die inhaltliche Bedeutung der Begriffe „Frieden“ und „Sicherheit“. Es wird zum Beispiel nicht klar, warum und wozu der Begriff „Sicherheit“ erweitert werden soll oder wie das Verhältnis zwischen UNO, NATO und IStGH sein soll. Dies betrifft die Informationen zur UNO-Charta wie zu den Exempeln für Konflikte. Dies betrifft aber auch die Methoden und Aufgaben.