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Globale politische Strukturen und Prozesse
Horizontale Reiter Inhalt Dieses Schulbuch ist etwas "verkopft", doch dafür differenziert. Das zeigt sich in allen Bereichen, vom Inhalt bis zur Gestaltung. Es bietet thematisch viele gute Beispiele für die Analyse von Konflikten, doch dafür methodisch wenig Alternativen zur Analyse von Texten o.Ä.
Einordnung Schlagwort: Entwicklungspolitik/-zusammenarbeit Frieden/Friedenspolitik Globalisierung Internationale Politik Konflikte/ Kriege Menschenrechte Sicherheitspolitik Völkerrecht Unterrichtsfach: Gemeinschaftskunde Politik Sozialkunde Klassenstufe: 10. Klasse 11. Klasse 12. Klasse Verwendbarkeit: Unterrichtseinheit (ab 3 Stunden)
Eignung Inhaltlich-konzeptuelle Bewertung: Bewertungskriterien
Das Thema des Materials bezieht sich auf Fragen von Frieden, Krieg oder Gewalt auf allen Ebenen.
Bereits im Inhaltsverzeichnis wird deutlich, dass sich das Buch den Themen Frieden und Krieg auf verschiedenen Ebenen nähert. Das erste Kapitel „globale Herausforderungen“ führt anhand von Beispielen allgemein in die Themen internationale Beziehungen, Terrorismus, Bürgerkrieg, Umwelt und globale Gefährdungen, Verstädterung und internationale Finanzmärkte ein. Das zweite Kapitel „Krieg und Frieden“ widmet sich diesen Themen ebenfalls allgemein über Definitionen, Ursachen von Krieg, das Thema Rüstung, einen Überblick über die globale Konfliktlage und die Besonderheiten von Krieg im heutigen Zeitalter. Während sich die ersten beiden Kapitel globalen und allgemeinen Themen zuwenden, beschäftigt sich das dritte Kapitel ca. 40 Seiten lang mit der politisch en Weltordnung gefolgt von der wirtschaftlich en Weltordnung in Kapitel vier, mit ca. 70 Seiten dem längsten Kapitel des Buches. Das fünfte Kapitel reißt auf 13 Seiten das Thema globale Umweltbeziehungen kurz an. Kapitel sechs widmet sich den Themen Afrikas. Das letzte Kapitel sieben schließt das Buch mit den Themen Konfliktschlichtung und die Relevanz von Utopien ab und berücksichtigt damit die gesellschaftlich e Ebene, jedoch nur auf fünf Seiten.
Das Material behandelt einen Konflikt/ein Thema mehrdimensional, berücksichtigt die individuelle, soziale und politische Ebene, zeigt Interdependenzen verschiedener Ebenen auf.
Allein von der Seitenanzahl her wird dem wirtschaftlichen Aspekt mehr Raum zugesprochen, als dem politischen und sozialen Aspekt zusammen, wobei letzterer meist nur einzelne Sätze oder kurze Abschnitte umfasst. Die individuelle Ebene findet fast keinen Einzug in das Buch. So werden zwar vereinzelt Angaben zu z.B. Pro-Kopf-Einkommen (z.B. S. 189) gegeben, allerdings fügt sich dem/r LeserIn in keiner Weise ein Bild darüber zusammen, was es bedeutet, in einer Region zu leben, in der Krieg herrscht. Während Interdependenzen zwischen politischer und wirtschaftlicher Ebene deutlich dargestellt werden (z.B. „Der Krieg im Zentrum Afrikas […] ist ein politischer Konflikt um die staatliche Neuordnung Mittelafrikas und zugleich eine wirtschaftliche Verteilungsschlacht im Zeitalter der Globalisierung.“ S. 58), werden Wechselwirkungen zur individuelle oder sozialen Ebene fast vollständig vernachlässigt.
Das Material hat eine schlüssige thematische Konzeption, die Unterrichtsstunden bauen aufeinander auf/nehmen aufeinander Bezug.
Wie bereits erwähnt, führt das erste Kapitel über eine allgemeine Ebene in die Themen des Buches ein. Allerdings wird hier weniger Wert auf einen Überblick über die Themen als auf ein Vorstellen anhand einzelner Beispiele gelegt. An die abschließenden Aufgaben an die SchülerInnen schließen sich Hinweise zum Weiterlesen innerhalb des Buches an. Die Kapitel zwei bis sechs wurden von den VerfasserInnen absichtlich so angeordnet, dass ein „Einstieg an verschiedenen Stellen des Buches“ (S. 5) möglich ist.
Die fachlich wesentlichen Aspekte des Themas werden behandelt.
Größtenteils
Friedenspädagogische Bewertung: Bewertungskriterien
Das Material bezieht sich vorrangig auf die Werte des Friedens, der Gewaltlosigkeit und der Achtung der Menschenwürde.
Die Konnotation von Krieg scheint in diesem Buch weder positiv noch negativ zu sein. Krieg wird als fester Bestandteil dieser Welt gesehen, dessen Daseinsberechtigung nicht in Zweifel gezogen wird. Demgegenüber wird Frieden zwar als erstrebenswert, jedoch auch utopisch und nur umsetzbar im globalen Rahmen dargestellt. Gewaltfreiheit und die Achtung der Menschenwürde werden nur am Rande erwähnt. Ihre Werte scheinen den VerfasserInnen des Buches von nachrangiger Bedeutung zu sein.
Die Mehrheit der Artikel geht auf die kriegerische Auseinandersetzung, deren Akteure und Ursachen ein. Obwohl das Ziel der Ressourcenaneignung durch militärische Mittel verurteilt wird, werden nur sehr vereinzelt Alternativen zur bewaffneten Auseinandersetzung erwähnt. Selbst das Kapitel „Krieg und Frieden“ behandelt Frieden nur als theoretisches Konstrukt, das von (meist) Philosophen als erstrebenswert beworben wird.
Beim zweiten Kapitel „Krieg und Frieden“ bestehen deutliche Mängel zuungunsten des Themas Frieden. In den Fragen zur Wiederholung und Vorschlägen für Referate und Facharbeiten am Ende des Kapitels (S. 76) findet sich kein einziger Punkt, der zum Nachdenken über eine friedliche Lösung von Konflikten anregt.
Lediglich das letzte Kapitel, das wiederum mit der Unterüberschrift „Brauchen wir Utopien?“ in das Thema „neue Wege der Konfliktschlichtung?“ einführt, stellt vereinzelt Themen zu Gewaltfreiheit vor. Im Rahmen des Konzepts „Global Governance“ werden zwar gewaltfreie Aktionen, wie z.B. Demonstrationen oder die Mitarbeit in einer NGO genannt, aber die entsprechende Aufgabe für die SchülerInnen suggeriert, dass gewaltfreies Vorgehen fast nur in einem globalen Rahmen möglich sei („Erläutern Sie anhand verschiedener, auch friedenspolitischer Aufgaben, warum die meisten von ihnen nur auf globaler Ebene wirksam zu bearbeiten sind.“ S. 211). Die anderen Abschnitte des Kapitels beziehen sich auf die nachhaltige Nutzung der globalen Ressourcen und die „Milleniums-Entwicklungsziele“, darunter auch „Frieden“, dessen konkrete Umsetzung nicht weiter ausgeführt wird.
Zusammenfassend lassen sich im Buch erhebliche Defizite insbesondere bei der Zielsetzung der Friedensbildung feststellen. Die konkrete Arbeit von Friedensorganisationen oder Konzepte zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung werden fast vollständig vernachlässigt.
Es fördert die Auseinandersetzung mit moralischen Dilemmata und stellt dabei in den Vordergrund:
Im seltenen Fall wenn SchülerInnen über Lösungsansätze von z.B. dem Sicherheitsdilemma diskutieren sollen, schränken die Autoren ein, dass ein Bezug zu theoretischen, philosophischen Texten über Frieden hergestellt werden soll (S. 43).
Obwohl die Ursachen und Gründe von kriegerischen Auseinandersetzungen häufiger diskutiert werden sollen, finden sich nur wenige Hinweise auf gewaltfreie Möglichkeiten der Konfliktbearbeitung. Wie bereits erwähnt, werden im Buch kriegerische Auseinandersetzungen, der Einsatz von Militär und Gewalt als gegeben und zu der menschlichen Welt zugehörig betrachtet. Zwar wird darauf hingewiesen, dass die Rüstungsindustrie enorme Zuwachsraten verzeichnet (S. 40 ff), was dies jedoch für z.B. die Entstehung oder Fortsetzung von Kriegen bedeutet, wird nicht behandelt.
Im abschließenden siebten Kapitel „Neue Wege der Konfliktschlichtung?“ werden zwar sporadisch Formen der zivilen Konfliktbearbeitung, z.B. Demonstrationen und die Mitwirkung in Friedensorganisationen (S. 210 f) erwähnt, allerdings widmet sich das Kapitel hauptsächlich theoretischen Modellen, wie eine friedliche Welt aussehen könnte. Konkret werden keine Optionen ziviler und gewaltfreier Konfliktbearbeitung angesprochen.
Das Material bezieht sich auf die allgemein-didaktischen Prinzipien
Problemorientierung
Schülerorientierung
Handlungsorientierung
Beispielhaftigkeit.
Die Problemorientierung ist defizitär . Z.B. führen die Überschriften teilweise in die Irre, z.B. Kapitel sechs „Eine Welt?“ behandelt Themen von Afrika. Die SchülerInnen werden zwar teilweise durch die Aufgabenstellungen zum Erforschen des Problems angeregt, jedoch zielt das Buch eher darauf ab, Sachwissen zu erwerben.
Die SchülerInnenorientierung ist gegeben , soweit das bei einem Buch möglich ist. Das Buch ist mit einer hohen Schwierigkeitsstufe der Sprache der gedruckten Artikel an die Sekundarstufe II angepasst, z.B. Text von Kant.
Auch die Handlungsorientierung ist vorhanden . Bei den Aufgaben finden sich die Erstellung von Präsentationen und Schaubildern und Diskussionen.
Die Beispielhaftigkeit ist in Bezug auf Frieden mangelhaft , vor allem bei der praktischen Umsetzung.
Es bezieht sich auf die fach-didaktischen Prinzipien des Beutelsbacher Konsenses
Das Buch erweckt den Anschein, Themen kontrovers zu behandeln, vertritt jedoch seinen Standpunkt, dass Kriege nur mit Waffen beendet werden können.
Durch die mangelhafte Ausführung alternativer Sichtweisen wird SchülerInnen die Möglichkeit genommen, ein eigenes Urteil zu bilden. Im letzten Kapitel „Neue Wege der Konfliktschlichtung?“ fehlen weiterführende Informationen vollständig, was suggeriert, dass darüber kaum Informationen verfügbar wären. Die gestellten Fragen sind so geschlossen bzw. nah am Inhalt der Texte, dass ein Weiterdenken nicht unterstützt wird.
Die Lernziele des Materials werden genannt und erklärt.
Lernziele werden nicht genannt.
Die Lernziele/Kompetenzen entsprechen den (Fach-)Lehrplänen zum Thema.
Die Materialien fördern Lernziele ganzheitlich (kognitiv, affektiv und psychomotorisch) sowie
Es ist vor allem ausgerichtet auf kognitives Lernen und fast ausschließlich auf Sachkompetenz. Die Vielfalt der Methoden ist eingeschränkt. Nur die Analyse eines Textes wird erklärt (S. 116/117). Ansonsten werden ab und zu Diskussionen in der Klasse als Aufgabe gestellt.
Durch die mangelhafte Ausführung alternativer Sichtweisen wird eine eigene Urteilsfindung der SchülerInnen erschwert. Begründungen werden selten gefordert und damit wenig gefördert.
Handlungskompetenz und soziale/personale Kompetenz werden k aum vermittelt.
Methodisch-didaktische Bewertung: Bewertungskriterien
Lernformen und -phasen werden genannt und erklärt.
Nein
Die Materialien bieten verschiedene Lernformen an (z.B. Partnerarbeit, Gruppenarbeit; Präsentation, Diskussion; Perspektivwechsel, Dilemmaszenario…).
Häufigste Aufgabenart ist das Wiedergeben der Inhalte.
Die Materialien gliedern sich in verschiedene Lernphasen (z.B. Einstieg, Erarbeitung, Ergebnissicherung…).
Nur grobe Struktur in Kapiteln. Zwar findet sich eine allgemeine Einführung in das Buch durch das erste Kapitel, allerdings werden die Kapitel nur teilweise besonders eingeführt. Die Ergebnissicherung erfolgt mithilfe der „weiterführenden Informationen“ am Ende eines Kapitels.
Die Materialien ermöglichen verschiedene Lernwege und z.B. Vertiefungen.
Vertieft werden können die Lerninhalte durch die „weiterführenden Informationen“ am Ende jeden Kapitels mithilfe von weiterführender Literatur oder Internetrecherche. Jedoch wird durch die Vorauswahl der Internetseiten die Vielfalt eingeschränkt.
Es wird gesagt, für welche Lerngruppe das einsetzbar ist (Primarstufe, Sekundarstufe I/II; Jahrgang…).
Das Buch ist auf die Sekundarstufe II ausgelegt.
Es wird gesagt, für welche Lernzeit das geeignet ist (Unterrichts-Stunde, -Tag, -Woche…) .
Die Lernzeit wird nicht angegeben.
Bewertungskriterien
Die SchülerInnen-Teile bieten unterschiedliche Lernzugänge:
Die Medien sind nicht nur Printmedien, sondern auch z.B. visuelle, auditive und/oder Onlinemedien.
Wie in fast jedem Schulbuch nehmen visuelle Medien den Hauptteil der Gestaltung ein. Zusätzlich werden insbesondere bei den weiterführenden oder vertiefenden Arbeitsaufträgen an die SchülerInnen Internetseiten angegeben. Auditive Medien werden nicht berücksichtigt.
Die Medien sind einfach verfügbar.
Da es sich bei den Medien um Angaben von Internetseiten handelt und in den meisten Schulen Computerräume zur Verfügung gestellt werden, haben die SchülerInnen einen einfachen Zugang zu den Medien. Querverweise innerhalb des Buchs finden sich nur im ersten Einleitungskapitel. Arbeitsblätter werden nicht angeboten.
Die Printmedien sind nicht nur Texte, sondern auch z.B. Illustrationen, Grafiken und/oder Fotos.
Fotos nehmen den größten Teil der Printmedien gefolgt von Kartenmaterial passend zum entsprechenden Thema ein. Statistiken und Graphiken runden das Angebot an Printmedien ab.
Die Printmedien bieten bzw. unterscheiden zwischen Arbeitsinhalt und -aufgabe.
Zu Arbeitsaufgaben sind keine Printmedien (außer Text) abgebildet.
Die Gestaltung ist übersichtlich und benutzerfreundlich.
Die Kapitel sind klar strukturiert, wobei die Überschriften zum Teil wenig treffend formuliert sind. Beispielsweise behandelt das sechste Kapitel mit der Überschrift „Eine Welt?“ die Problembereiche in Afrika oder das siebte Kapitel „Neue Wege der Konfliktschlichtung?“ liefert wenige Antworten auf diese Frage, sondern widmet sich überwiegend der Nützlichkeit von Utopien. Dennoch gliedern sich die Inhalte farblich und mit Unterüberschrift in handliche Abschnitte.
Die Struktur innerhalb eines Kapitels wird überwiegend beibehalten. Mit einem einleitenden allgemeinen Text oder einer Abbildung wird in das Thema eingeführt. Darauf folgen in jedem Unterkapitel zwei bis sechs Texte von unterschiedlichen AutorInnen. Daran schließen sich meist Aufgaben für die SchülerInnen an. Abschließend werden weiterführende Informationen mit Angaben zu Literatur und Internetseiten sowie Fragen zur Wiederholung aufgelistet. Das Inhaltsverzeichnis, die Zeilenbezifferung, das Glossar und das Register tragen zur benutzerfreundlichen Anwendung im und nach dem Unterricht bei.