Konferenz "Frieden lernen?" Perspektiven einer Friedensbildung im 21. Jahrhundert

Vom 15.-17.10. fand die Konferenz „Frieden lernen“ auf dem Campus der Universität in Koblenz statt. Gemeinsam mit der Friedensakademie Rheinland- Pfalz hatte das von EAK und AGDF getragene Projekt „Friedensbildung, Bundeswehr und Schule“ Wissenschaftler, in der Praxis Tätige und politisch Verantwortliche dazu eingeladen. Drei Tage lang gaben sie Einblicke in unterschiedlichste Bereiche der Friedenspädagogik und diskutierten zukünftige Aufgaben und Herausforderungen. Als Kooperationspartner der Konferenz konnten weiterhin die Deutsche Stiftung Friedensforschung, das Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, sowie die Landeszentrale für politische Bildung in Rheinland-Pfalz gewonnen werden.

 

Zum Auftakt der Tagung resümierten die Referent_innen den bisherigen Stand der Forschung zu Friedensbildung und skizzierten Konturen und Herausforderungen einer zeitgemäßen Friedensbildung des 21. Jahrhunderts. Dabei wurden sowohl allgemeine Fragen der Werteerziehung diskutiert als auch konkrete Fachdidaktiken thematisiert.

Vier Praxisworkshops boten am Samstag für die Teilnehmenden die Möglichkeit, Erfahrungen aus gelungenen Projekten der Friedensbildung nachzuvollziehen und neue Projekte und Methoden kennenzulernen.

Eine öffentliche Podiumsdiskussion widmete sich dem Thema der strukturellen Verankerung von Friedenspädagogik an Schulen wie in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften.

Und schließlich kamen Akteure der Friedensbildung zusammen, um über ein neues bundesweites Netzwerk Friedensbildung zu diskutieren und erste Schritte zu dessen Realisierung zu gehen (mehr dazu in: Aus unseren Netzwerken).

 

Die aktuelle Flüchtlingsfrage gab immer wieder Anlass zu Diskussionen. Einige waren sich die Konferenzteilnehmer_inne darin, dass die friedenspädagogischen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte sowie die breiten Erfahrungen im Trainings- und Ausbildungsbereich eine wichtige Ressource im konstruktiven Umgang mit dieser für alle Seiten neuen Situation sind.

Aus friedenspädagogischer Sicht stelle die „Flüchtlingskrise“ die Gesellschaft nicht nur vor große Schwierigkeiten, sondern sei auch eine Chance, sich von veralteten Einstellungen zu trennen, längst fällige Strukturreformen vorzunehmen und die deutsche Gesellschaft für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger zu verbessern.  

 

Im Vorfeld der Koblenzer Tagung hatte auch der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, die Bedeutung der Friedensbildung an den Schulen nachdrücklich unterstrichen. „Es ist wichtig, dass die Schulen den jungen Menschen Wege aufzeigen, wie Konflikte gewaltfrei zu lösen sind und unsere Welt friedlicher und gerechter gestaltet werden kann“, so Renke Brahms.