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Horizontale Reiter Inhalt Der (große) Vorteil des Schulbuches ist zugleich sein (kleiner) Nachteil - sein Umfang von über 600 Seiten erlaubt viele inhaltliche Querverweise und methodische Variationen, macht es aber auch unhandlicher (doch kaum teurer). Hervorzuheben sind eine Modularisierung einiger Einheiten, Verbindung von speziellen Themen und Methoden sowie Mediengestaltung und -einsatz. Trotz allem fehlt eine klarere Orientierung an Gewaltlosigkeit und alternativer Konfliktbearbeitung.
Einordnung Schlagwort: Bundeswehr/Militär Entwicklungspolitik/-zusammenarbeit Globalisierung Internationale Politik Konflikte/ Kriege Menschenrechte Sicherheitspolitik Völkerrecht Unterrichtsfach: Gemeinschaftskunde Politik Sozialkunde Klassenstufe: 10. Klasse 11. Klasse 12. Klasse Verwendbarkeit: Unterrichtseinheit (ab 3 Stunden)
Eignung Inhaltlich-konzeptuelle Bewertung: Bewertungskriterien
Das Thema des Materials bezieht sich auf Fragen von Frieden, Krieg oder Gewalt auf allen Ebenen.
Als Gesamtband weist das Buch zu Beginn eine klassische Strukturierung in Grundlagen von Politik (I), Gesellschaft (II) und Wirtschaft (III) auf, dann folgen lehrplan- bzw. fachwissenschaftsgemäß Wirtschaftspolitik (IV), politisches System (V), politische Theorie (VI) sowie schließlich Frieden (VII), Europa (VIII) und Globalisierung (IX). Das Thema transnationale politische Konflikte spielt nicht nur im Abschnitt VII eine Rolle, sondern auch in I, II, VI (Grüne als gewaltfreie Partei; Bundeswehreinsatz als Normalität), VIII und IX, und damit auch (stärker) auf gesellschaftlicher und (schwächer) auf wirtschaftlicher Ebene.
Das Material behandelt einen Konflikt/ein Thema mehrdimensional, berücksichtigt die individuelle, soziale und politische Ebene, zeigt Interdependenzen verschiedener Ebenen auf.
Es gibt zwar keine Verbindung zwischen individueller und kollektiver Ebene, doch dafür zwischen theoretischer und praktischer politischer Ebene, wenn Frieden nach Dolf Sternberger als zentrale Kategorie nicht nur von Außensicherheitspolitik, sondern von Politik überhaupt, wenn die Dimension der „polity“ als „Verfassungsfriede“, die der „politics“ als „hegemonialer Friede“ und die der „policy“ als „absoluter Friede“ vorgestellt wird. Im Abschnitt Ost-West-Konflikt wird die Interdependenz zwischen den Ebenen „intra-(west)deutsch“, „inter-deutsch“, „deutsch-osteuropäisch“ und „inter-europäisch“ sehr deutlich.
Das Material hat eine schlüssige thematische Konzeption, die Unterrichtsstunden bauen aufeinander auf/nehmen aufeinander Bezug.
Es wird immer wieder vom einen auf den anderen Abschnitt verwiesen (z.B. von Abschnitt V oder VIII auf VII). Einige Abschnitte sind stärker modularisiert (u.a. III und VII), so dass sie in verschiedenen Phasierungen oder Interaktionsformen behandelt werden können. Alle Reihen sind klar und deutlich strukturiert.
Die fachlich wesentlichen Aspekte des Themas werden behandelt.
Wie einige andere Schulbücher verwischt auch dieses den Unterschied zwischen einem System kollektiver Sicherheit und einem kollektiver Verteidigung bzw. stellt die NATO stärker und die OSZE schwächer dar.
Friedenspädagogische Bewertung: Bewertungskriterien
Das Material bezieht sich vorrangig auf die Werte des Friedens, der Gewaltlosigkeit und der Achtung der Menschenwürde.
Im Bezug auf Menschenwürde werden z.B. im Unterabschnitt zum „Kopftuchstreit“ die „Würde“ von ChristInnen und MuslimInnen und im Unterabschnitt zur Gleichberechtigung die von Männern und Frauen behandelt. Der Begriff des Friedens wird zwar nur nach den Friedensforschern Galtung, Czempiel und Senghaas bestimmt, doch der Begriff oder ein Beispiel der Gewaltlosigkeit kommt kaum vor. Nur im Abschnitt zum politischen System wird allgemein Demokratie als zivile Konfliktbearbeitung gesehen.
Es fördert die Auseinandersetzung mit moralischen Dilemmata und stellt dabei in den Vordergrund:
Kritische Reflexion von Militär und Gewalt
Optionen ziviler und gewaltloser Konfliktbearbeitung.
Das Buch setzt sich mit Dilemmata generell auseinander (v.a. im Unterabschnitt Wertewandel bzw. Gentechnik und Biomedizin), doch nicht speziell in den Abschnitten zu Krieg und Frieden. Dort wird in einem Unterabschnitt (u.a. mit der Überschrift „Normalisierung oder Militarisierung?“) zwar Kritik an militärischen Interventionen generell und an denen in Afghanistan 2001 und im Irak 2003 speziell geübt, doch kaum Alternativen angeboten.
Das Material bezieht sich auf die allgemein-didaktischen Prinzipien
Problemorientierung
Schülerorientierung
Handlungsorientierung
Beispielhaftigkeit.
Ja, z.B. im Abschnitt IX werden dafür die Methoden Collage, Projekt oder Zukunftswerkstatt genutzt. Beispielhaft arbeitet das Buch v.a. in den Abschnitten I und II („Kopftuchstreit“, Alterssicherung, Gleichberechtigung und Gentechnik/Biomedizin als politische bzw. soziale Konflikte).
Es bezieht sich auf die fach-didaktischen Prinzipien des Beutelsbacher Konsenses
Verbot der Indoktrination
Gebot der Kontroversität
Förderung von eigenen Interessen.
Die Kontroversität ist in vielen Fällen gegeben wie bei den Fragen Auslandseinsätze der Bundeswehr oder Berufs- statt Wehrpflichtarmee. Die Förderung der Entwicklung eigener Interessen kommt jedoch kaum vor.
Die Lernziele des Materials werden genannt und erklärt.
Es werden für die Unterrichtsreihen zwar keine Ziele explizit formuliert, doch Leitfragen gestellt, die diese didaktisch strukturieren.
Die Lernziele/Kompetenzen entsprechen den (Fach-)Lehrplänen zum Thema.
Ja, wie bei allen offiziell akzeptierten Schulbüchern.
Die Materialien fördern Lernziele ganzheitlich (kognitiv, affektiv und psychomotorisch) sowie
Sachkompetenz
Methodenkompetenz
Urteilskompetenz
Handlungskompetenz
soziale/personale Kompetenz.
Das Buch fördert die Sachkompetenz besonders durch die (zeit-)geschichtliche Einordnung politischer Probleme wie der deutschen Außenpolitik in die europäische Politik, die Methodenkompetenz durch die Einbeziehung ausführlicher Darstellungen zu Mikro- und Makromethoden in die thematischen Kapitel, die Urteilskompetenz durch kontroverse Textmaterialien (z.B. J. Joffe und E.O. Czempiel zum Verhältnis von Macht und Gewalt). Ein gutes Beispiel für alle drei Kompetenzen ist die Analyse eines Fotos von der Beerdigung eines toten palästinensischen Kindes nach einem israelischen Anschlag im Gaza-Streifen 2002, die zugleich Trauerzug und demonstrative Instrumentalisierung darstellt, ein weiteres Beispiel ein leider nicht ganz klares Strukturschema der Konfliktregion Naher und Mittlerer Osten. Die Handlungskompetenz und die soziale/personale Kompetenz wird deutlich seltener angesprochen.
Methodisch-didaktische Bewertung: Bewertungskriterien
Lernformen und -phasen werden genannt und erklärt.
In den Methoden oder Aufgaben werden teilweise Interaktionsformen benannt, Phasen werden nur für ganze Abschnitte oder Unterabschnitte angegeben, nicht für kleinere Einheiten.
Die Materialien bieten verschiedene Lernformen an (z.B. Partnerarbeit, Gruppenarbeit; Präsentation, Diskussion; Perspektivwechsel, Dilemmaszenario…).
Die ganze Bandbreite der Mikro- und Makromethoden der Politikdidaktik wird vorgestellt und angewandt – von Text-, Grafik- und Filmanalyse über Experteninterview und Pro-Kontra-Debatte bis zu Konfliktanalyse, Planspiel und Exkursion. Hervorgehoben werden muss hier eine „Karikaturenrallye“ zur Planung und Strukturierung einer Unterrichtsreihe.
Die Materialien gliedern sich in verschiedene Lernphasen (z.B. Einstieg, Erarbeitung, Ergebnissicherung…).
Jeder Abschnitt bietet als Bildeinstieg eine Auftaktdoppelseite und einige Unterabschnitte eine Zusammenfassung verallgemeinerbarer Erkenntnisse.
Die Materialien ermöglichen verschiedene Lernwege und z.B. Vertiefungen.
Durch die Modularisierung einiger Abschnitte ist eine arbeitsteilige Gruppenarbeit mit verschiedene Methoden an einer ganzen Reihe möglich.
Es wird gesagt, für welche Lerngruppe das einsetzbar ist (Primarstufe, Sekundarstufe I/II; Jahrgang…).
Es handelt sich um einen Band für die gymnasiale Oberstufe im Grund- und Leistungsfach.
Es wird gesagt, für welche Lernzeit das geeignet ist (Unterrichts-Stunde, -Tag, -Woche…).
Und es ist ein Gesamtband für die ganze gymnasiale Oberstufe – ca. 600 bzw. 620 Seiten (ohne bzw. mit Anhang)!
Bewertungskriterien
Die SchülerInnen-Teile bieten unterschiedliche Lernzugänge:
Die Medien sind nicht nur Printmedien, sondern auch z.B. visuelle, auditive und/oder Onlinemedien.
Der Band bezieht auch Spielfilme (wie „Das Leben der Anderen“) sowie vielfältige Websites mit ein.
Die Medien sind einfach verfügbar.
Die Spielfilme, Websites, Poster und Karten sind bekannt und langfristig zugänglich.
Die Printmedien sind nicht nur Texte, sondern auch z.B. Illustrationen, Grafiken und/oder Fotos.
Hervorgehoben werden müssen hier neben den üblichen Fotos, Karikaturen und Grafiken exemplarische oder sogar prototypische Wahlkampfposter sowie verzerrte Weltkarten (Worldmapper).
Die Printmedien bieten bzw. unterscheiden zwischen Arbeitsinhalt und -aufgabe.
Jeder Unterabschnitt enthält besondere Materialien und Aufgaben.
Die Gestaltung ist übersichtlich und benutzerfreundlich.
Das Buch hat ein klares Layout. Problematisch wirkt die Markierung der Unterabschnitte zur deutsch-deutschen Geschichte im Abschnitt zum Ost-West-Konflikt in den deutschen Nationalfarben – gestalterisch zwar klar, doch auch inhaltlich wertend.